Robinie (Robinia)

Robinie (Robinia)
Frucht
Blüte
Blatt

Seit ca. 400 Jahren sind die, im Durchschnitt 25m hohen, Robinien in Deutschland in Parks und Gärten vertreten und auch in der Natur mittlerweile etabliert. Hier handelt es sich um die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia), auch Scheinakazie oder Gemeiner Schotendorn genannt, welche der Familie der Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) angehört und ursprünglich aus Nordamerika stammt.

Die Namensirritation
Der Name Scheinakazie oder auch Akazie rührt daher, dass die Robinie manchen Akazienarten sehr ähnelt, obwohl sie unterschiedlichen Unterfamilien angehören. Gut zu unterscheiden sind sie an ihren Blüten. Die Robinie gehört der Unterfamilie der Schmetterlingsblütlern an und weist dementsprechend die typischen Schmetterlingsblüten auf, welche in hängenden Trauben blühen. Die Akazie hingegen ist an ihren, für die Mimosengewächse charakteristischen, kugeligen, gelben Blüten erkennbar. Außerdem sind die Blätter der Gewöhnlichen Robinie, im Gegensatz zur Akazie, unpaarig gefiedert.
Auch der Akazienhonig stammt fälschlicherweise meist nicht von der Akazie, sondern von der Robinie, dessen Blüten nektarreich und somit bei Imkern sehr beliebt sind.

Invasive Robinie
Die Robinie lebt, wie viele Hülsenfrüchtler, in einer Symbiose mit Knöllchenbakterien, die für die Nährstoffversorgung sorgen. So kann die Robinie auch sehr arme Lebensräume besiedeln womit sie vielen Arten überlegen ist und diese verdrängt. Nur die sogenannten „Allerweltsarten“ werden durch Robinien gefördert. Aus diesem Grund steht die Robinie in der Schweiz auf der schwarzen Liste der invasiven Neophyten und auch in Deutschland ist sie als eine invasive Baumart eingestuft. Sie sorgt dafür, dass Schutzgebiete, wie Mager- oder Trockenrasen, nicht mehr schützenswert sind, da sie die besondere, standortsangepasste Vielfalt solcher Lebensräume verdrängt.
Jedoch hat die Robinie auch ihre Vorteile, besonders hinsichtlich des Klimawandels, da sie Toleranz gegenüber Salz und Luftverschmutzung aufzeigt, Hitze- und Trockenresistent ist, sehr schnell wächst und das Holz langlebig und witterungsbeständig ist.

Vorsicht!
Für den Menschen sind die Blätter, Samen, Äste und Zweige sehr giftig, weshalb man hier vorstichtig sein sollte. Auch für Pferde kann eine Menge von 150g der Rinde bereits lebensbedrohlich werden.
Nur die Blüten sind ungefährlich und beispielsweise als Marmelade, Sirup oder Tee genießbar.

Nutzung
Aufgrund der Resistenz von Holzfäule, der Biegsamkeit und Härte, ist das Holz der Robinie bei Schiffbau, Möbelbau, in der Landwirtschaft und vielen anderen Bereichen sehr beliebt. Das Holz kann draußen ohne chemische Konservierungsbehandlung lange stabil bleiben, sodass es beispielsweise bei Kinderspielplätzen und Gartenmöbeln auch gerne benutzt wird.


Die Blüten sind für den Menschen nicht giftig und können beispielsweise als JoghurtMousse verarbeitet werden:

Dafür benötigst du:
– 2 Blütenstände der Robinie
– 300 g Joghurt (vegane Alternative geht natürlich auch)
– 80 g Akazienhonig
– 6 Blätter Gelatine oder 10 g Agar Agar
– 200 g Schlagsahne
– 6 EL kaltes Wasser
– 1 Prise Vanillepulver
– 1 Prise Salz

Und so geht’s:
1. Zupfe die Blüten von den Stängeln. Hebe einige Blüten zum Dekorieren auf. Lasse die Blüten über Nacht gekühlt im Joghurt ziehen. Hebe danach die Blüten aus dem Joghurt.
2. Weiche die Gelatine 5 Minuten im kalten Wasser ein und drücke sie aus. Erwärme den Honig auf kleiner Flamme und löse die Gelatine darin auf. Lasse die Mischung etwas abkühlen.
3. Schlage die Sahne mit Vanille und wenig Salz sehr steif. Verrühre zwei Esslöffel Joghurt gut mit der Honig-Gelatinemischung. Rühre danach den Rest des Joghurts ein. Hebe die Joghurtmasse unter die Sahne.
4. Fülle das Mousse ab, bedecke es mit Frischhaltefolie und lass es im Kühlschrank 2 – 3 Stunden erstarren. Serviere mit Blüten dekoriert.

Tipp: Die Masse passt auch hervorragend auf Biskuitboden. Einfach Biskuit in einer Springform backen. Das Mousse auf den abgekühlten Boden streichen und in der Form erstarren lassen.

Achtung: Bitte ausschließlich die abgezupften Blüten der Robinie für Zubereitung und Dekoration verwenden.

Guten Appetit!


Quellen
https://www.baumlexikon.com/robinie/gewoehnliche-robinie/
https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Robinie
https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/botgart/Bilder/Gruenes_Klassenzimmer/Steckbrief_Robinie.pdf
https://www.mein-schoener-garten.de/lifestyle/natur-tiere/akazie-robinie-unterschiede-44038

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