





Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) gehört der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) an. Sie ist zwar in Mittel- sowie Südeuropa heimisch, kommt jedoch kaum noch wild vor. Selten ist sie noch an schuttreichen Hängen zu finden, an denen sie sich aufgrund ihrer hohen Austriebskraft gut durchsetzen kann.
Die Sommer-Linde wird bis zu 30m hoch und kann ein Alter von 1000 Jahren erreichen. Ihre langlebigkeit resultiert daraus, dass sie neue Innenwurzeln entwickelt, sobald der alte Baum abstirbt. Die Innenwurzelt wachsen in den Boden, versorgen von hier den Baum weiter mit Nährstoffen und dienen als Stütze der alten Stämme.
Die Borke der Sommerlinde ist längsrissig und blättert alljährlich ab. Die Blühten sind weißgelb mit zwei bis fünf Blütenblättern. Die Nüsschen der Frucht sind behaart- dickwandige Kugeln oder haben eine binenförmige Form. Sie werden von einem Hochblatt umschlossen, welches als Flügel fungiert, mit dem der Samen durch den Wind weit verbreitet werden kann.
Die Sommerlinde und Winterlinde sehen sich sehr ähnlich, können aber anhand der Unterseite der Blätter gut unterschieden werden. So sind die Blätter der Sommerlinde (besonders an den Blattaderachseln) weißlich behaart. Die der Winterlinde hingegen sind, bis auf einen rot-braunen Bart an der Blattachsel, kahl. Wenn der Unterschied nicht direkt erkennbar ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um den nicht seltenen Hybrid beider Arten, welche Holländischen Linde benannt wurde.
Nutzung
Bei Imkern ist die Sommerlinde besonders beliebt, da der Nektar der Linde einen hohen Zuckergehalt hat und sich optimal als Bienentrachtpflanze eignet. Auch die jungen Blätter eignen sich mit ihrem milden Geschmack optimal als Salat. Sogar die Blüten sind essbar, sie eignen sich unter anderem zum kochen von Gelee:

Zutaten:

Zubereitung:
- Zitrone in Scheiben schneiden und zusammen mit den Lindenblüten über Nacht im Apfelsaft ausziehen lassen.
- Absieben und Blüten gut ausdrücken. Gelierzucker daruntermischen. Vanilleschote auskratzen und zugeben.
- Fünf Minuten aufkochen und heiß in Gläser abfüllen. Sofort verschließen.
Gedicht: Der Lindenbaum
Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt’ in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.Ich schnitt in seine Rinde
So manches liebe Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort.Ich musst’ auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab ich noch im Dunkel
Die Augen zugemacht.Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier findst Du Deine Ruh!Die kalten Winde bliesen
Mir grad’ in’s Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von jenem Ort,
Und immer hör’ ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
- Verfasst 1823 von Wilhelm Müller
Quellen
https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/linde/sommerlinde
https://de.wikipedia.org/wiki/Sommerlinde
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Sommer-Linde
https://www.baumpflege-lexikon.de/fileadmin/user_upload/Stadtbaumleben/Baumwissen/Innenwurzeln_Klug.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=aUUf4kwavzY https://www.waschbaer.de/magazin/baumportraet-linde/#Verwendung_der_Linde_in_der_Kueche
https://www.gedichte7.de/der-lindenbaum.html